Interkommunale Gewerbegebiete

Am vergangenen Mittwoch and im Bürgersaal Schwieberdingen eine Informationsveranstaltung des Verbands Region Stuttgart zur Ausweisung von Interkommunalen Gewerbegebieten statt. In der Region Stuttgart werden dringend Gebiete für Gewerbeflächen über 5 ha benötigt, um den oft kurzfristen Bedarf großer Unternehmen zu decken und die Gefahr einer Abwanderung zu verhindern.

Kriterien für die Auswahl sind zusammenhängende Flächen über 8 ha, der Standort soll höchstens 20 Minuten von der Autobahn entfernt liegen und ortsdurchfahrtsfrei erreichbar sein. Ein weiteres Kriterium ist die Interkommunale Zusammenarbeit, d.h. dass mehrere Kommunen, in diesem Fall Schwieberdingen, Markgröningen, Möglingen und Hemmingen, dieses Gewerbegebiet zusammen betreiben.

Im Kreis Ludwigsburg wurden 5 Standorte in die Endauswahl aufgenommen. Unter anderem auch ein Gebiet in Schwieberdingen zwischen der Firma Bosch und der Schnellbahnstrecke (siehe Karte). Gebiet-Gü

Es soll eine Fläche von 26 ha umfassen – das entspricht ungefähr 32 Sportplätzen. Auf diesem Gebiet können dann 1800 Arbeitsplätze entstehen, hauptsächlich für Gewerbe und Logistik.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Ein großes Problem ist der wachsende Verkehr. Man rechnet mit einer Zunahme von 2200 Lastwagen und 5600 Personenkraftwagen täglich. Besonders die Straße nach Ludwigsburg, die Bundesstraße B10 und der Zubringer von der Firma Bosch zur B10 werden zusätzlich besonders stark belastet. Für das Verkehrsaufkommen in Hemmingen sind die Auswirkungen jedoch nur minimal.

Für die B10 zwischen Stuttgart und Enzweihingen wächst jedoch der Ausbaudruck. Vielleicht rückt so die 4-spurige Erweiterung der B10 in der Rangfolge der Straßenbaumaßnahmen des Bundes mehr nach vorne.

Der Schwieberdinger Landwirtschaft gehen durch dieses Gewerbegebiet 26 ha bestes Ackerland verloren. Außerdem müssen wegen der Eingriffe in die Natur ökologische Ausgleichsflächen ausgewiesen werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass nicht noch weitere landwirtschaftliche Flächen in Anspruch genommen werden. Für mich wäre die Erhaltung oder Wiederherstellung von Trockenmauern in Weinbergen ein sinnvoller Ansatz. Gibt es sie doch in allen Gemeinden, die für eine Beteiligung an diesem Interkommunalen Gewerbegebiet in Frage kommen.

Nach dem der Gemeinderat Schwieberdingen sein grundsätzliches Einverständnis signalisiert hat, können nun die Einwohner der betroffenen Gemeinden ihre Stellungnahmen im Rahmen der öffentlichen Bürgerbeteiligung abgeben. Es geht hauptsächlich um individuelle Auswirkungen für Eigentümer, Anwohner und Erholungssuchende.

Bis Ende April muss dann der Hemminger Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung treffen, ob und in welcher Form sich Hemmingen an diesem Interkommunalen Gewerbegebiet beteiligt.

Alle Detailinformationen zu diesem Thema sind unter der Internetadresse http://www.region-stuttgart.org/gewerbe erhältlich.

Für die Fraktion der Freien Wähler

Günter Ramsaier

 

 


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