Bericht von der Besichtigung der Anlagen der Strohgäu-Wasserversorgung

Für die Vertreter der am Zweckverband Strohgäu-Wasserversorgung (Stro-Wa) beteiligten Kommunen fand vor kurzem eine Besichtigung verschiedener technischer Anlagen statt.

Die Stro-Wa wurde 1907 gegründet. Ihr gehören die Gemeinden Korntal-Münchingen, Hemmingen, Schöckingen, Hochdorf und Heimderdingen an. Das Ziel war, die Wasserversorgung in den einzelnen Gemeinden, die sich seither nur aus örtliche Brunnen und Quellen versorgten, auch in heißen und trockenen Sommern sicher zu stellen. Dazu wurde im Strudelbachtal, in dem ausreichend Grundwasser vorhanden ist, ein Brunnen gebohrt. Mit der Zunahme der Bevölkerung im Strohgäu reichte das Wasser aus dem Brunnen dann auch nicht mehr aus. Es wurde durch Wasser der Landes- und der Bodenseewasserversorgung ergänzt.

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Blick in den Hochbehälter Seewald

Der erste Halt der Besichtigungstour war der Hochbehälter Seewald in Korntal. Dort kommt Bodensee- und Landeswasser zum Einsatz. Eine Besonderheit dieses Hochbehälters ist eine Turbine, die das mit 16 Bar Druck ankommende Wasser auf den Betriebsdruck von 3-5 Bar im örtlichen Wassernetz senkt. Mit dieser Turbine wird ein Stromgenerator angetrieben der im Jahr ca. 25.000 kWh Strom produziert. Mit diesem werden dann die verschiedenen Pumpen betrieben.

Das zweite Ziel war die Pumpstation Lerchenberg zwischen Hemmingen und Schöckingen. Durch diese kann das Wasser in alle Richtungen verteilt werden. Fällt z.B. das Wasserwerk Strudelbachtal aufgrund technischer Störungen oder Wartungsarbeiten aus, werden Hemmingen und Heimerdingen, die dieses Wasser beziehen, mit Landeswasser versorgt.

Der letzte Halt war das neugebaute, im April 2013 eröffnete Wasserwerk Strudelbachtal. Kernstück dieses Werkes ist eine sogenannte Nanofiltrationsanlage. Das Wasser durchläuft verschiedene Filter, wird von Trübstoffen gereinigt. Der Kalkgehalt von 20° deutscher Härte wird auf 10,5 Härtegrade gesenkt. Pro Stunde werden 108 m³ Wasser aus 10 m Tiefe gefördert. Über eine Druckleitung wird das Wasser dann von 292 m im Strudelbachtal auf 411 m Höhe in den Hochbehälter Heimerdingen gepumpt. Die Erneuerung dieser Leitung die noch aus Anfangszeiten stammt, steht als nächste große Investition an. Wenn alle naturschutzrechtlichen Belange geklärt sind, soll möglichst bald – vermutlich aber erst im nächsten Jahr – mit dem Bau begonnen werden.

Von Heimerdingen aus fließt das Wasser in den Hemminger Hochbehälter, der sich im Heimerdinger Wald befindet.

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Leitungsnetz von Hemmingen

Mit dem im Strudelbachtal geförderten Wasser können Hemmingen und Heimerdingen vollständig versorgt werden. In den Hemminger Wasserleitungen fließt also nur Wasser aus dem Strudelbachtal, kein Bodensee – und kein Landeswasser.

Es ist sehr beeindruckend mit wieviel Aufwand einerseits an Technik aber andererseits auch mit dem Einsatz der Mitarbeiter für Wartung, Reinigung und Beseitigung von Störungen der Anlagen gesorgt wird, so dass wir immer qualitativ hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung haben. In vielen Regionen der Erde ist das keine Selbstverständlichkeit.

Für die Fraktion der Freien Wähler Hemmingen

Günter Ramsaier

 


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