Maismonokulturen durch Biogasanlagen – ein Problem auch im Hemmingen?

Im Zuge der Energiewende brauchen wir einen Mix aus sicheren, sauberen und erneuerbaren Energien. Eine davon ist die Erzeugung von Strom und Wärme durch Biogasanlagen. In Hemmingen werden zwei Biogasanlagen betrieben, die rein rechnerisch den Strom für alle Haushalte unserer Gemeinde liefern.

Wer zur Zeit durch die Hemmingen Markung läuft oder radelt, wird feststellen, dass die Getreidefelder schon abgeerntet sind oder kurz vor der Ernte stehen. Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais, die andern Feldfrüchte, die in Hemmingen angebaut werden, sind dieses Jahr sehr gut entwickelt. Was man aber auf unserer Markung überhaupt nicht findet, sind Maisfelder, eines neben dem anderen, die so genannten Maismonokulturen. Im Zusammenhang mit Biogasanlagen werden diese ja oft sehr kritisch gesehen, auch in Hemmingen.

Sicherlich gibt es viele Gegenden, in denen durch zu viele Biogasanlagen der Maisanteil unter den Ackerkulturen viel zu hoch ist.

Wie man auf diesem Foto vom Gröninger Weg mit Blick zur Biogasanlage Haldenhof erkennt, trifft dies hier nicht zu. Nur 5 der Äcker sind mit Mais bepflanzt, einer von diesen für die Biogasanlage. Auch im Rest unserer Gemeinde sieht es ähnlich aus.

Die Hemminger Biogasanlagen werden nicht ausschließlich mit Mais betrieben. In der Anlage Haldenhof stammten 70 %, in der Anlage Huber 30 % aus Mais; der Rest der benötigten Energie stammt aus Gülle und Mist. Nur durchschnittlich 55 Hektar, d. h. 7 % der 820 Hektar großen landwirtschaftlichen Nutzfläche in Hemmingen werden im Schnitt der Jahre für Energiemais verwendet. Der größere Teil der Maisernte wird als Viehfutter verwertet, denn in Hemmingen gibt es noch sehr viele Milchkühe, die meisten im ganzen Kreis Ludwigsburg

In den letzten Jahren gaben viele Bauern ihre Viehhaltung auf. Der Mais, der früher noch als Futter gebraucht wurde, wird heute an die Biogasanlage verkauft. Deshalb ist die Maisanbaufläche insgesamt in Hemmingen nicht größer geworden.

In Hemmingen beeinträchtigen der Betrieb der Biogasanlagen also in keiner Weise die Vielfalt und den Abwechslungsreichtum unserer Landschaft.

Und weil 2 Biogasanlagen in Hemmingen genug sind, wird dies in Zukunft so bleiben.

Für die Fraktion der Freien Wähler

Günter Ramsaier

 


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