AVL plant neue Erddeponie – Hemmingen in der Standortfokussierung

Wie bereits mehrfach aus der Presse und auch aus den Beiträgen der anderen Fraktionen im letzten

Von der AVL vorgesehene Fläche für eine neue Erd- und Bauschuttdeponie

Mitteilungsblatt zu entnehmen war, fällt Hemmingen mit einem Standort nördlich des Kreisverkehrs Hemmingen-Heimerdingen-Eberdingen-Hochdorf in die engere Wahl der AVL um eine neue Erddeponie zu errichten. Diese Deponie soll dann die Deponie Froschgraben (Schwieberdingen) ersetzen.

Nach einer weitergehenden Untersuchung von ehemals 127 Standorten blieb nun – für uns völlig unverständlich – neben einem weiteren Standort im Bottwartal, ausgerechnet dieser übrig.

Und das obwohl aus einem uns bei der Vorstellung des Standortes in nichtöffentlicher Sitzung ausgehändigten Flyers „HALLO ZUKUNFT! Mehr als eine Deponie: Der neue Standort der AVL“ unter der Rubrik: „So läuft eine Standortsuche ab“ unter den vier aufgeführten Kriterien u.a. zu lesen ist:

  • Wie ist die Infrastruktur? Wie die Anbindung an die nächstgrößere Straße / Ortsdurchfahrt?
  • Wie werden Anwohner:innen und Umwelt geschützt? Stichwort: Naturschutz, Schutzgebiete, Geologie, Denkmalschutz

Zum erst genannten Punkt wurde schon viel geschrieben. Bei – nach derzeitigen Anlieferungsmengen – kalkulierten Anfahrten von ca. 70 LKW/Arbeitstag (=140 Fahrten durch den Ort) bzw. 10 LKW/Stunde während der Anlieferzeiten der Deponie (auch hier ist hinzuzurechnen, dass nach der Entladung eine weitere Ortsdurchfahrt anfällt) ist das für unsere ohnehin schon stark belastete Ortsdurchfahrt schlicht und ergreifend untragbar. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anbindung an Grundschule und Kindergarten vorbeiführt.

Beim zweiten Punkt wurde schnell klar, dass bei dem angesprochenen Schutz deutlich mehr Gewicht auf Naturschutzgebiete gelegt wird. Die Entnahme von guten und fruchtbaren Ackerböden, die anzunehmende Lärm- und Staubbelastung für den Ort, Naherholungswert der Bürger, Störung/Unterbrechung geologisch gegebener Frischluftschneisen für den Ort und Wasserschutzgebiete scheinen keine und wenn dann nur eine sehr unbedeutende Rolle bei der Wertung zu spielen. Man hätte hier dann ehrlicherweise den Schutz der Anwohner/innen nicht zu nennen brauchen, da dieser ja offensichtlich keine tragende Rolle hat.

Die Freie Wähler haben, wie alle anderen Gemeinderatsmitglieder, ihre Ablehnung dieses Standorts in Hemmingen unmissverständlich zum Ausdruck gebracht.
Leider handelt es sich hier um ein übergeordnetes Interesse und es liegt keine Entscheidungsgewalt in unserer Hand.

Allerdings hat die AVL auch bekundet eine Deponie nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen zu wollen. Um eine Deponie in Hemmingen zu verhindern ist jedes bürgerschaftliche Engagement nötig. Die AVL wird ihre Pläne den Hemminger Bürgern in einer Bürgerversammlung vorstellen.

Inzwischen ist der Termin für diese Informations-Veranstaltung von der AVL bekanntgegeben worden, sie wird – Stand heute – am Montag, dem 14. November 2022 um 17:30 Uhr in der Gemeinschaftshalle stattfinden.

Es ist wichtig, dass hier auch und vor allem die Bürger in großer Zahl ihren Unmut über diese geplante Deponie zum Ausdruck bringen.

Sabine Waldenmaier
Freie Wähler-Fraktionsvorsitzende

 


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